Galaktischer Zoo

Orbit

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Hallo Jonas
Sehe gerade, dass Du online bist. Deshalb ein kurzes Feedback zu Deiner zweiten Vorlesung ;-):
Ich bin sehr froh, mal Antwort auf solche Fragen aus erster Hand und nicht via Wirtschaftsteil einer Zeitung zu bekommen. Ich bin nicht wirtschaftsverdrossen, bewahre, aber überzeugt, dass wir ohne Ethik über kurz oder lang auf dem Müll landen. Das lese ich auch aus Deinen Vorlesungen heraus. Deine Sicht des Kommunismus ist für mich neu. Wohlverstanden, ich hatte da immer ein Unbehagen, obwohl ich links wähle. Wegen dieser Vorbehalte ging sogar mal eine Beziehung in Brüche. ;-)
Du machst aber auch beim Kapitalismus ähnliche Vorbehalte. Mit Ka gegen Ko, Schwarz-weiss-Malerei also, kommt man nicht weiter. Das ist mir schon lange klar. Aber welchen Namen hat das von Dir favorisierte Wirtschaftssystem? Ist es eine Form der gelenkten Marktwirtschaft? Und wenn ja, wo müsste gelenkt werden und wie?

Herzliche Grüsse
Orbit
 
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jonas

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... aber überzeugt, dass wir ohne Ethik über kurz oder lang auf dem Müll landen.
Davon bin ich ebenfalls überzeugt.

Aber welchen Namen hat das von Dir favorisierte Wirtschaftssystem? Ist es eine Form der gelenkten Marktwirtschaft? Und wenn ja, wo müsste gelenkt werden?
Wenn ich den Namen wüsste und es beschreiben könnte wäre mir wohl der nächste Nobelpreis der Wirtschaftswissenschaften sicher :)

Es wird wohl mit Sicherheit eine Form der gelenkten Marktwirtschaft sein. Eingegriffen werden muss dort, wo die Marktkräfte per Definition versagen. Marktversagen liegt zum Beispiel bei der Nutzung freier Güter vor, denn hier kann sich kein Preis bilden und es kommt zu einer ubermässigen Nutzung, die von der optimalen Nutzung weit abweicht. Standardbeispiel in der VWL hierfür ist die Überfischung der Weltmeere.

Weiterer Angriffspunkt ist die Schädigung eines Wirtschaftssubjets (A) durch ein anderes (B), wobei A nicht durch B entschädigt wird. Standardbeispiel hierfür ist Umweltverschmutzung. Man nennt dies externe Effekte. Extern deswegen, weil der volkswirtschaftliche Schaden nicht in der Kostenrechnung des Schädigers auftaucht.

Der seit einiger Zeit eingeführte Emissionshandel ist ein Instrument, mit dem derartige externen Effekte internalisiert werden, also Teil der wirtschaftlichen Überlegungen des Geschädigten und des Schädigers werden. Der Emissionshandel hat natürlich auch seine inhärenten Schwächen, genauso wie andere Modelle, z.B. eine Ökosteuer, das Glockenmodell, etc. (Der Gesamt-CO2 Ausstoss der Flotte eines KFZ-Herstellers ist z.B. eine Spielart des Glockenmodells)

Der Markt erzeugt aber auch sein eigenes Marktversagen, indem er im Lauf des Wachstums Zutrittsbeschränkungen entwickelt. Branchen konzentrieren sich in immer weniger und grösseren Einheiten. Neue Konkurrenten können nicht mehr hinzutreten und es entstehen Oligopole oder sogar Monopole. Auch hier sorgen die elementaren Marktkräfte für suboptimale Gleichgewichte gegenüber dem Zustand der Polypolistischen Konkurrenz.

Zum Schluss noch ein Gedanke zu Hedgefonds: Diese Finanzinvestoren handeln mit Unternehmen wie mit Gütern. Nun gibt es aber keine Produzenten, die ein derartiges Gut "Unternehmen" herstellen. Daher ist der Handel mit Unternehmen eher zu vergleichen mit dem Handel und der Ausbeutung von begrenzten Rohstoffen. Ein Staat muss mit seinen begrenzten Rohstoffen haushalten und entsprechende Regeln finden um Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Wie gesagt, ich kenne auch kein Rezept, und könnte noch ellenlang hier weiterschreiben ... Critique der VWL :D Aber mit den obigen Beispielen habe ich vielleicht denjenigen, die dem Markt allmächtige Selbstheilungskräfte zuschreiben, ein wenig die Augen geöffnet, dass die Marktwirtschaft zwar eine sehr leistungsfähige Wirtschaftsform ist, aber bei weitem keine perfekte.
 
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albert

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Hi Leute

nach zwei sehr schönen Tagen in Zermatt und einem tollen Nachtessen bei Ph. Rochat, (nicht bei Horst Petermann und Rico , wie unser Lehrer fälschlicherweise schrieb) schaue ich mal rein ins net. und verwundere mich ob der neuen Emotionen.
Es war mir von Anfang an klar, dass mein schreiben hier in diesem spezialisiertem Forum ein Wagnis war; probiert habe ichs.
Danke an: Jonas, Mac, Bynaus, Ich, Mahananda und andere. Wie schon geschrieben: Von Euch habe ich viel gelernt, der Ausflug hierher hat sich gelohnt.
Auch von Orbit ist einiges zu lernen: Seine Omnipräsenz (er braucht keinen Schlaf, wie eine Spinne lauert er 24 Stunden lang im net und schreibt und schreibt; dass es einem ganz schwindlig wird) ist beeindruckend. Weniger seine Schreibe:
Am 8.12. schrieb er #24: Judith, schöner Beitrag!
Am 25.12 #36.:
"Du solltest nun wirklich vom Schreiben in solchen Foren wie diesem Abstand nehmen. Es gibt doch weiss Gott genug Hausfrauen-Chats (sic!). Und überhaupt: Hast Du jetzt, so kurz vor dem Weihnachtsessen, nicht noch ein bisschen in der Küche zu tun?"
Verkehrte Welt. Wenn ein Rechter solchen frauenfeindlichen Stuss geschrieben hätte: OK. Aber ein Linker?
Judith hat anscheinend nicht unrecht mit ihrem "Verwischen von Links und Rechts".

Aber gut: Dies ist ein spezialisiertes Astro-Forum. Für einen Laien, der zwar viel von Literatur, Kunst und Musik versteht aber weniger von Astrophysik, ist es sehr schwierig hier.
Also schreib ich ab sofort nicht mehr, da sowieso jedes Wort von mir vom Berner Species als Provokation empfunden wird.

Noch ein paar Anmerkungen:

Ist es wirklich so schlimm, dass Ein "Albert" oder "Judith" hier für Abwechslung sorgen? Seid Ihr hier schon so weit, dass ein Linker hier bestimmt was Sache ist?
@ Aragorn: "machs wie ich und setze die Alberts und Judiths auf deine Ignoreliste.Warum Zeit mit denen verschwenden?"
Ja genau, immer schön nach dem eingefahrenem, linken Muster parlieren.
Ich habe vor 5 Monaten in Pressburg (Bratislavia) eine kleine Filiale errichtet. Mein dortiger Geschäftsmann verwirft alle Hände, wenn ich mit "linken" Ideen komme. Sein Comment:" "Wir haben hier ein halbes Jahrhundert linke Scheisse gehabt, nie mehr."
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

OK, lassen wirs.

In den zwei Tagen wundervoller Entspannung habe ich wieder mal gesehen, wie viel wichtiger das reale Leben ist, und nicht das Virtuelle.

Gehabt Euch wohl und bleibt sauber

Euer dankbarer und lieber

:)
 

Judith

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Hi Albert

Chapeau, guter Abgang.

Orbit schrieb:

Du solltest nun wirklich vom Schreiben in solchen Foren wie diesem Abstand nehmen. Es gibt doch weiss Gott genug Hausfrauen-Chats. Und überhaupt: Hast Du jetzt, so kurz vor dem Weihnachtsessen, nicht noch ein bisschen in der Küche zu tun?

Hm, wenn diese Worte nicht in Gänsefüsschen geschrieben sind, heisst das: Der Kerl meint das so.

Schon verwunderlich, dass meine These von der Austauschbarkeit von links und rechts genau durch diese unglaublich überheblichen Worte bestätigt werden.

Verflixt, mein Entenbraten ruft, ich muss in die Küche !
Ja, ja, die Sauce kommt! Oh, der Kartoffelstock schmeckt? Danke, habe mir auch drei Stunden Mühe gegeben. Wie, der Wein hat Korken..?

Maaaax, hol noch ein paar Flaschen aus dem Keller !

Sorry, ich muss schliessen.
 

Orbit

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Hallo Jonas
Wie Du siehst, können wir nun wohl ungestört weiter diskutieren. ;-)

Weiteres Beispiel zur Übernutzung freier Güter:
O2 zur Produktion von CO2
Und eins zur fehlenden Entschädigung von externen Effekten:
AKWs sind bei weitem nicht für den GAU versichert. Würde man sie dazu verpflichten, wäre Atomstrom nicht mehr konkurrenzfähig.

Umweltverschmutzung kann aber kurzfristig zu gewaltigen Gewinnen führen:
Ohne Gewässerverschmutzung hätten weltweit nicht viele Billionen mit Mineralwasser verdient werden können. In gewissen Kreisen kann durchaus ein Interesse daran bestehen, ein freies Gut derart verkommen zu lassen, dass es mit einem Wirtschaftsgut ersetzt werden kann. Auch verkommene Luft ist so ersetzbar durch Klimaanlagen. Die Sauerstoffautomaten von Tokio sind da eher ein Nischengeschäft.

Einen Vorläufer des Emissionshandels gibt es in der Schweiz schon seit 130 Jahren: In der Bundesverfassung ist die Erhaltung der Waldfläche garantiert (ca. 25% der Gesamtfläche). Während des Autobahnbaus in den letzten 50 Jahren musste da an andern Orten mächtig aufgeforstet werden. Für die CO2-Abgabe macht sich unser Umweltminister nicht nur im eigenen Land stark. In Bali hat er zu einer globalen Lösung aufgerufen.

Zur Verhinderung von Monopolstellungen:
Spektakulär sind da vor allem die Massnahmen gegen Big Boss aus Silicon-Valley. Klar musste er Apple wieder auf die Beine helfen; aber verdient er dort nicht auch kräftig mit?
Und unsere nationale Kartellkommission ist doch eher ein zahnloser Hund. Monopole werden doch einfach mit verschiedenen Firmennamen vertuscht. Und damit sind wir bei den Hedgefonds:
Die sind vielleicht zur Zeit die besten Garanten für eine beschränkte Marktvielfalt; denn wenn sie ihr Geschäft ungeschickt betreiben, werden sie arbeitslos. :))

Herzliche Grüsse
Orbit
 

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo Albert,

Danke an: Jonas, Mac, Bynaus, Ich, Mahananda und andere. Wie schon geschrieben: Von Euch habe ich viel gelernt, der Ausflug hierher hat sich gelohnt.

Gern geschehen, auch wenn ich hier nur für mich sprechen kann ...

In den zwei Tagen wundervoller Entspannung habe ich wieder mal gesehen, wie viel wichtiger das reale Leben ist, und nicht das Virtuelle.

Das war weise gesprochen. Bei allen Betrachtungen über Astrobiologie im Allgemeinen und SETI im Besonderen - das, womit wir es im realen Leben zu tun haben, ist das Leben hier auf der Erde. Deshalb ist es vordergründig wichtiger, das Leben hier lebenswert zu erhalten (bzw. zu gestalten), statt auf Lebensraum anderswo zu spekulieren (obwohl das als reine Gedankenübung Spaß machen kann und damit zur eigenen Lebensqualität positiv beiträgt!). In diesem Sinne sage ich: Es lebe das Leben!

Gehabt Euch wohl und bleibt sauber

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Viele Grüße und Guten Rutsch ins neue Jahr!

Bis dahin ...
 

jonas

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Und eins zur fehlenden Entschädigung von externen Effekten:
AKWs sind bei weitem nicht für den GAU versichert. Würde man sie dazu verpflichten, wäre Atomstrom nicht mehr konkurrenzfähig.
Nun, das mit der Versicherung ist so eine Sache. Der Leiter des IFO-Instituts H.W. Sinn war während meiner Studienzeit Leiter des versicherungswirtschaftlichen Instituts der LMU München. Er hat dort einige recht interessante Vorlesungen zum Versicherungswesen gehalten.

Eine seiner Aussagen waren: Versicherung erhöht die Risikobereitschaft der Versicherten (und damit natürlich auch den Gesamtschaden), reduziert aber die Kosten für Sicherungsmassnahmen stärker als der Schaden steigt und erhöht die risikobehaftete Aktivität.

Ich müsste jetzt die alten Skripte ausgraben um die genaue Begründung wiederzugeben. Aber ich meine mich zu erinnern, dass er die venezianische Handelsflotte als Beispiel nahm, die dem Risiko der Piraterie und Havarie ausgesetzt war. Nach Einführung einer Seeversicherung wurden die Sicherungsmassnahmen des Transports heruntergefahren bei gleichzeitig starkem Anstieg des Handelsvolumens.

(NB: Bei meiner Recherche zu dem Thema habe ich zufällig einen exzellenten Artikel über die Wirschaftsgeschichte Venedigs gefunden. Also, bei Interesse: http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftsgeschichte_Venedigs)

Und so sehe ich das auch bei KKW's: Wenn ein Staat einen GAU als nicht akzeptables Schadensereignis einstuft, es somit nicht versicherbar macht, müssen entsprechend höhere Sicherungsmassnahmen getroffen werden. Und dies findet ja auch statt. KKW's, die während ihrer Laufzeit unter den immer höher werdenden Standard fallen müssen nachgerüstet oder stillgelegt werden. Neubauten mussten (bis zum Beschluss des Ausstiegs) stets am neuesten Stand der Sicherheitstechnik errichtet werden.

Gäbe es nun eine Versicherung, so würden diese sehr hohen Sicherheitsstandards - alleine aus marktwirtschaftlichen Gründen - heruntergefahren und mithin sich das Risiko eines GAU erhöhen. Das dies nicht geschieht ist auf die Ordnungspolitischen Massnahmen zurückzuführen, deren Existenz eine GAU-Versicherung wirtschaftlich sinnlos macht. Denn der Betreiber haftet ja ohnehin.

Mit anderen Worten: Eine GAU Versicherung würde den Atomstrom billiger machen, uns aber mehr dem Risiko eines tatsächlichen GAU Ereignisses aussetzen.

Orbit schrieb:
Umweltverschmutzung kann aber kurzfristig zu gewaltigen Gewinnen führen:
Ohne Gewässerverschmutzung hätten weltweit nicht viele Billionen mit Mineralwasser verdient werden können. In gewissen Kreisen kann durchaus ein Interesse daran bestehen, ein freies Gut derart verkommen zu lassen, dass es mit einem Wirtschaftsgut ersetzt werden kann.
Was Du hier beschreibst ist nicht als externer Effekt zu verstehen. Denn hier wird ein freies Gut mit Absicht zerstört um dann sein Surrogat zu vermarkten. Das hat nichts mit Marktwirtschaft zu tun, eher mit Kriminalität. Also etwa soviel wie sich vom Brunnenvergifter sein sauberes Wasser kaufen zu müssen.

In der Regel sind diejenigen, die externe Effekte verursachen und diejenigen, die das Surrogat verkaufen voneinander unabhängig. Die Getränkehersteller begenen ja auch der verbesserten Qualität des Leitungswassers ja auch eher damit, dass sie behaupten ihre Produkte seien besser als die 08/15 Mutter Natur :D. Also z.B. reich an Natrium und anderen Giftstoffen *ggg*

Orbit schrieb:
Einen Vorläufer des Emissionshandels gibt es in der Schweiz schon seit 130 Jahren: In der Bundesverfassung ist die Erhaltung der Waldfläche garantiert (ca. 25% der Gesamtfläche).

Jepp, das Gebot der Wiederaufforstung dürfte eine der ältesten Formen der Nachhaltigkeit sein. Italiens Karstlandschaft entstand (gerüchteweise) nachdem die Römer für ihren Schiffbau an den Wäldern Raubbau betrieben hatten. Bin bei dieser Aussage aber alles andere als sicher.

Emissionshandel garantiert jedoch nicht notwendigerweise Nachhaltigkeit. Denn es wird lediglich ein vormals freies Gut einem Eigentümer zugeteilt (und dabei ist es egal ob das Eigentumsrecht an den Schädiger geht oder den Geschädigten) und danach der freie Handel eröffnet. Dieser freie Handel kann durchaus zur vollständigen Erschöpfung des Gutes führen bei dann zuletzt enorm hohen Preisen. So geschieht es ja auch z.B. beim Erdöl. Auch dort wird nach den Gesetzen des Marktes gehandelt, aber mit Mengen, die weit über der natürlichen Reproduktionsrate des Öls liegen.

Zu Deinem letzten Absatz über Monopole kann ich nicht sehr viel mehr schreiben als ich schon weiter oben geschrieben habe: Der Markt trägt den Keim seiner eigenen Zerstörung in sich selbst, eben die Tendenz zur Monopolbildung.

Es gibt jedoch Massnahmen, die ein natürliches Monopol wie z.B. ein Leitungsmonopol entschärfen, indem man die Leitung verstaatlicht oder die Nutzung der Leitung einer staatlichen Preiskontrolle (oder sogar Diktat) unterwirft. Ansätze hierzu sind in der Stromwirtschaft heute bereits zu finden. Die Diskussion um das Schienennetz der Bahn ist noch im Gange. Umgekehrtes staatliches Handeln - Stichwort Privatisierung der Autobahnen - wird hoffentlich in den Schubladen bleiben.

So, für heute genug :) Frohes Neues :)
Jonas
 
F

fspapst

Gast
Zoo - wegen felendem Wurmloch?

Hallo,

Der galaktische Zoo ist, nach meiner bescheidenen Meinung, eine weit hergeholte Überlegung. :rolleyes:

Näherliegend, aber genauso weit hergeholt währe, wenn es Wurmlöcher geben sollte, durch die interstellare bzw. intergalaktische Reisen möglich wäre; dass wir nur deshalb keinen Kontakt haben, weil zufäligerweise hier kein solches Wurmloch zur Verfügung steht. :eek:

Natürlich gibt es keine Hinnweise auf die Existenz solcher Wurmlöcher, auch wenn so mancher Wissenschftler so etwas als Möglich postulliert. :D

Gruß
FS
 

Bynaus

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Näherliegend, aber genauso weit hergeholt währe, wenn es Wurmlöcher geben sollte, durch die interstellare bzw. intergalaktische Reisen möglich wäre; dass wir nur deshalb keinen Kontakt haben, weil zufäligerweise hier kein solches Wurmloch zur Verfügung steht.

Ich sehe, du liest meine Seite... ;) :D

Ich schliesse mich deiner Einschätzung an. Der Galaktische Zoo ist eine sehr weit hergeholte "Lösung" des Fermi-Paradoxons. Da müssten schon gute Beweise her, aber die Zoohypothese immunisiert sich selbst ein bisschen dagegen: es gibt keine Beweise, weil DIE nicht wollen, dass wir Beweise haben... Und das riecht mir ein bisschen zu sehr nach Verschwörungstheorie-Standard.

Ja, wer weiss, vielleicht bauen wir eines Tages unsere eigenen Wurmlöcher - dann werden die Kontakte schon kommen...
 
F

fspapst

Gast
Ich sehe, du liest meine Seite...
Jepp
Ich schliesse mich deiner Einschätzung an. Der Galaktische Zoo ist eine sehr weit hergeholte "Lösung" des Fermi-Paradoxons. .
Ich präferiere zum Fermi-Paradoxons folgende Erklährung:
Nur kurz und überschlagsmäßig
  • Interstellares Leben ist um kurzlebige Sterne nicht erreichbar.
  • Interstellares Leben ist um kleine Sterne (M-Zwerge) unwarscheinlich.
  • Interstellares Leben um alte Sterne unwarscheinlich weil nicht genug/unterschiedliche Metalle (astron.)
  • Interstelares Leben um junge Sterne unwarscheinlich weil nicht genug Zeit.

Somit sind wir die Ersten! weil die Sonne:
...lange genug gleichmäßig (ge)leuchtet (hat).
...groß genug ist, dass die habitable Zone weit genug vom Stern weg ist (...für xyz...)
...genug unterschiedliche Metalle, gemischt aus verschiedenen Quellen ansammeln konnte.

Gruß
FS
 
F

fspapst

Gast
Hallo Bynaus,
lässt sich zwangslos in "Intelligentes Leben / Zivilisation ist selten" ummünzen. Das wiederum ist die für mich plausibelste Antwort auf das FP.
Was willst du ummünzen, was ich schon geschrieben habe?
Ich sprach von Interstellares Leben ... und meine damit Zivilisationen, die interstellare Reisen/Kommunikation betreiben. :)

Ich habe das nur auf die Sternenentwicklung bezogen, um damit zum Ausdruck zu bringen, das jetzt*) die optimale Zeit für die ersten (interstellaren) Zivilisationen ist.
Und wir gehören demnach zu den Ersten. :D

Gruß
FS

*) mit jetzt meine ich den Entwicklungszustand der Milchstraße und somit auch den Entwicklungszustand des (zumindest lokalen) Universums.
 

frosch411

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Ich sprach von Interstellares Leben ... und meine damit Zivilisationen, die interstellare Reisen/Kommunikation betreiben. :)
Ich habe das nur auf die Sternenentwicklung bezogen, um damit zum Ausdruck zu bringen, das jetzt*) die optimale Zeit für die ersten (interstellaren) Zivilisationen ist.
Und wir gehören demnach zu den Ersten. :D

Sind wir denn eine Zivilisation, die interstellare Reisen betreibt? Ich meine, Menschen waren gerade mal auf dem Mond, die ersten Sonden sind auch noch kaum aus dem Sonnensystem heraus, geschweige denn an anderen Sternen vorbeigekommen, und mit der Kommunikation - wie weit sind wir denn hörbar?

o_o
 
F

fspapst

Gast
Sind wir denn eine Zivilisation, die interstellare Reisen betreibt? Ich meine, Menschen waren gerade mal auf dem Mond, die ersten Sonden sind auch noch kaum aus dem Sonnensystem heraus, geschweige denn an anderen Sternen vorbeigekommen, und mit der Kommunikation - wie weit sind wir denn hörbar?
Wir (Menschen) haben zumindest einmal eine Nachricht (LINK) an mögliche Außerirdische gerichtet. :eek:

Gruß
FS
 

Mahananda

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Wir (Menschen) haben zumindest einmal eine Nachricht (LINK) an mögliche Außerirdische gerichtet.

Nee, mehrere. Die Plaketten an den Pioneer-Sonden 10 und 11 sowie die Schallplatten an Voyager 1 und 2 sind ebenfalls Kontaktversuche. Auf die Antwort werden wir allerdings wohl noch etwas warten müssen ... :(
 
F

fspapst

Gast
Hallo Mahananda,
Nee, mehrere. Die Plaketten an den Pioneer-Sonden 10 und 11 sowie die Schallplatten an Voyager 1 und 2 sind ebenfalls Kontaktversuche. Auf die Antwort werden wir allerdings wohl noch etwas warten müssen ... :(
Doch! "zumindest einmal eine Nachricht".
Du solltest also schreiben; "Ja, aber mehrere. ..." :rolleyes:;):D

FS
 

Quenchy

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Wenn das Universum wirklich unendlich ist, gibt es da draussen beliebig viele, beliebig genaue Kopien von Mozart und Bach...

War da nicht was mit verschiedenen Klassen von Unendlich, mit abzählbar und überabzählbar?
Falls das Universum unendlich ist, müssen dann alle denkbaren Konfigurationen von Elementarteilchen-Anhäufungen existieren? Sogar unendlich oft existieren?

Wenn ich alle Elementarteilchen und deren Zustände von Mozart zu einem bestimmten Zeitpunkt kenne und alle denkbaren und physikalisch erlaubten Konfigurationen der gleichen Anzahl (oder im gleichen Volumen o.ä.) von Elementarteilchen aufzählen und durchnummerieren würde, so könnte ich Mozart einer Zahl (z.B. 42) aus einer Menge von natürlichen Zahlen (z.B. {0..10E1027}) zuordnen.
Nichts sagt mir aber, dass diese 42 im unendlichen Universum nochmals vorkommt.
Wenn ich diesen Zustand 42 als Folge von beliebig vielen zufälligen Ereignissen aus einem Anfangszustand betrachte, so ist das nochmalige Auftreten von 42 immer noch abhängig vom Anfangszustand.

Mir kommt es so vor, als ob Mozart wirklich nur ein einziges mal existieren kann/konnte.

Andere Meinungen?
 
F

fspapst

Gast
Mir kommt es so vor, als ob Mozart wirklich nur ein einziges mal existieren kann/konnte.
Andere Meinungen?
Unendlich heißt auch unendlich viele Variationen und unendlich viel gleiche Variationen = Mozarts, Bethovens und Quenchy's. :D
Unendlich ist halt sehr sehr groß und somit bietet unendlich auch alle Möglichkeiten unendlich mal, egal wie unwarscheinlich das Ereignis überhaupt ist. Nur unmögliches wird dadurch nicht Möglich denn (0 * oo) = 0 aber (10E-10E100000000000... * oo) = oo
 

Quenchy

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Es gibt aber z.B. unendlich viele reelle Zahlen, ich könnte trotzdem unendlich viele davon aufsagen ohne eine Zahl zweimal nennen zu müssen. Ein Zufallszahlengenerator, der unendlich reele Zahlen ausspuckt würde auch niemals zweimal die selbe reelle Zahl nennen.
Bleibt die Frage ob alle Einheiten/Observablen/Zustandseigenschaften quantisierbar sind, dann nämlich wären wir in der Menge der natürlichen Zahlen und dort wären Wiederholungen möglich.
Falls jedoch der Anfangszustand (z.B. Ur-Singularität) keine unendliche Menge an verschiedenen(!) Quantenzuständen beinhaltet hat, so könnte es Teilmengen geben die einmalig sind.

Beispiel: Füge zum Anfangszustand mit unendlich vielen Teilchen ein einziges neues Teilchen hinzu -> Es wird dieses Teilchen und daraus aufgebaute Dinge nur ein einziges mal geben. Das geht natürlich nicht nur mit einem Teilchen, sondern auch mit endlich vielen oder auch mit unendlich vielen, aber mit einer endlichen Teilmenge von Teilchen mit spezifischen Start-Eigenschaften.
 
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F

fspapst

Gast
Hallo Quenchy,

Dein Beispiel:
Füge zum Anfangszustand mit unendlich vielen Teilchen ein einziges neues Teilchen hinzu -> Es wird dieses Teilchen und daraus aufgebaute Dinge nur ein einziges mal geben.
Hinkt aber sehr.
Wenn du unendlich viele Teilchen hast, und gibst Eines dazu, dann hast du immer noch unendlich viele Teilchen und alle daraus aufgebauten Dinge sind unendlich mal vorhanden, egal ob eines mehr oder weniger (was bei oo sowieso keinen Unterschied macht).
Anders wäre es, wenn das hinzugefügte Teilchen "anders" ist, als die unendlichen Teilchen, aber dann ist es ja auch keine Unendlichkeitsrechnung mehr. :)
 
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