Konkurrenz und bemannte Raumfahrt

ispom

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Für 2020 plant die NASA die Einrichtung einer „long-term human presence“ auf dem Mond.
voraussichtlich am Shackleton Crater nahe des Südpols.
10 Jahre später ähnlich auf dem Mars.

Es ist notwendig, eine Reihe von Versorgungsdepots einzurichten .

A reliable supply chain will "improve exploration capability and the quality of scientific results from the missions while minimizing transportation costs and reducing risks" to crew members, de Weck said.

http://web.mit.edu/newsoffice/2007/spacenet.html

Geht zu wie vor hundert Jahren zum Südpol der Erde.
Nur werden diesmal die Russen, die Amis, die Chinesen die konkurrierenden Akteure sein,
oder ob sie das gemeinsam machen?
Ohne die Interessen des jeweils anderen würde es doch in der bemannten Raumfahrt kaum vorangehen.

mit Konkurrenz das Geschäft belebende Grüße von Ispom
 

SirToby

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Raumfahrt für alle

Hallo ispom,

schöner neuer thread. Bemannte Raumfahrt aus Nationalprestige. Da schätzt jeder ab, wieviel einem der Glanz wert ist. Ich würde mich nicht wundern, wenn die Verbissenheit der Japaner oder der Chinesen einmal zu einer blamablen Überraschung für die westliche Welt wird. Eines Tages winken sie uns vom Mars entgegegen; da sind wir noch in der Vorplanung.

Ein anderer Gedanke ist der der Passagierraumfahrt. Hier sehe ich eine gewisse kommerzielle Zukunft. Das erste privat finzanzierte Raumschiff, das diesen X-Price gewonnen hat, soll doch irgendwann für die Passagierraumfahrt zur Verfügung stehen. Ein 90 minütiger Parabelflug in den suborbitalen Raum für knapp 100.000 US Dollar pro Person habe ich gehört. Schon jetzt gibt es Wartelisten mit mehreren hundert Interessenten. Und glaubt man den Voruntersuchungen der namhaften Reiseveranstalter dieser Welt, lauert hier ein riesiger Markt. Es gibt eben genüg vermögende Leute, die schon alles erlebt haben und den ultimativen Kick suchen. Von denen könnte doch locker die Weiterentwicklung der Passagierraumfahrt finanziert werden. Das wird ein richtiger Selbstläufer.

Eine ähnliche Entwicklung hat doch heute schon die Satellitenraumfahrt durchgemacht. In meiner Jugend wurde ein Satellitenstart immer noch feierlich im Fernsehen übertragen. Heute pustet man täglich einen Kübel zwischen die Sterne, ohne dass das noch einer mitbekommt.

Gruß SirToby
 

ispom

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diese Entwicklung sehe ich mit gemischten Gefühlen, Toby.
Denn:
solch ein Raktenstart bringt auch eine große Belastung für die Atmosphäre mit sich,
wenn sich dann Hinz und Kunz auch nur einmal im Leben einen solchen Kick leisten, da kommt allerhand zusammen.
Ich weiß, es wird auch viel sinnlos über den Atlantik hin-und her gejettet,
aber hier kann man schlecht zwischen notwendigen Reisen und reinen Vergnügungsreisen unterscheiden.
Jedoch, wer hat schon Geschäfte im Orbit zu erledigen?
Und die Oma kann man dort auch nicht besuchen :)

So sehr ich eine schnelle Entwicklung der bemannten Raumfahrt als Menscheitsprojekt begrüße,
solange der Orbit nur mit chemischen Raketen zu erreichen ist, habe ich Bedenken.

Oder vielleicht später:
reine Wasserstoff-Sauerstoff-Brennkammern
(beide Komponenten durch Elektrolyse mit umweltfreundlicher Fusionsenergie hergestellt)
oder Beschleunigung in elektromagnetisch betriebenen Linearbeschleunigern…
dann soll jeder den Spaß haben, wenn er es sich leisten kann

spaßige Grüße von Ispom
 

Daniel99

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Mit Concordia zum Mars

Mit Concordia zum Mars



Hallo Ispom und SirToby


Das Ice-t und dieser Thread haben eine Gemeinsamkeit: Die Station Concordia !!!
Die Esa hat dort zur Zeit ein Forschungsprogramm laufen.
Das Überleben in Polarstationen gleicht in vielerlei Hinsicht bemannten Langzeitmissionen im Weltall.
Die Sommertemperaturen liegen dort bei -20 Grad Celsius und im Winter bei -60 in Ausnahme Fällen bis -84 Grad Celsius.
Eine lebensfeindliche Umgebung fast wie auf dem Mars. Die ESA wird doch wo nicht den Roten Planeten im Visir haben.:cool:
Fakt ist aber was jeder weiß, die Esa hat keine bemannten Raumschiffe.
Jedenfalls werden dort eine Reihe von medizinischen, psychologischen und technischen Experimenten durchgeführt.
Durch Beobachtung der Concordia-Crew lässt sich demnach klären, wie sich Besatzungen auf Langzeitmissionen verhalten, die viele Monate oder gar Jahre auf engstem Raum zusammenleben.
Die Ergebnisse dieser Experimente können helfen, Gegenmaßnahmen zur Bewältigung der psychologischen Hürden zu konzipieren und die psychologischen Verfahren zur Auswahl von Crewmitgliedern zu verfeinern.
Esa Beauftragter Dr. Angerer:
Die Concordia-Crew ist vielen Faktoren ausgesetzt, die in psychologischer Hinsicht extrem sind und den Herausforderungen einer Marsmission sehr ähneln
Außerdem sammelt die ESA im Rahmen ihres Mistacoba-Experiments auf der Concordia-Station Daten darüber, wie sich Mikroben in einer abgeschlossenen Umgebung entwickeln und verteilen. Denn schließlich soll die erste bemannte Marsmission ja nicht durch Bakterien und Keime zu Fall gebracht werden. Krieg der Welten lässt grüßen.
Möge ein jeder seine Schlüsse ziehen, für mich sieht das aus wie die ernsthafte Vorbereitung auf eine bemannte Mission zum roten Planeten.

Oder was meint ihr dazu?

Aus einem Internet-Artikel vom August 2006

Mit freundlichen Grüßen Daniel
 

ispom

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Hallo Daniel,
dein link zur Concordia-station funktioniert leider nicht.
ich habe gegoogelt und diesen gefunden:
http://www.esa.int/esaCP/SEMQ64JZBQE_Austria_0.html

den meinst Du sicher.

Ja, ich denke:
die Europäer wollen sich bei den Amis beteiligen,
im Prinzip richtig, aber die amis werden die Preise hoch treiben,
vielleicht fliegen wir dann bei den Chinesen mit,
bis 2030 kann sich da noch viel verändern.

Irgendwo habe ich gelesen, daß sich auch die chinesen schon trainieren, in der Mongolischen wüste, das soll dort noch viel marsähnlicher sein als die antarktis....

auch schon mal trainierende Grüße von ispom
 

ispom

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beim genaueren Lesen über Concordia station habe ich festgestellt, daß dieses Experiment ja schon abgeschlossen sein müßte:

Seit Mitte Februar ist die aktuelle zehnköpfige Winterbesatzung der Station auf sich allein gestellt und wird bis November 2006 ihren wissenschaftlichen und operationellen Aufgaben nachgehen.

über die Ergebnisse habe ich aber keinen aktuellen Bericht gefunden, vielleicht jemand anders?

http://en.wikipedia.org/wiki/Concordia_Station
 
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