Ohne Druckanzug?

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Sputnik96

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Hallo miteinander. :)

Mein letztes Thema war wie Wasser sich im Weltraum verhält.

Was würde mit einem Menschen ohne Druckanzug geschehen?

Auch zuerst kochen dann einfrieren? :confused:

Man sieht ja in den verschiedenen Sience Fiction Filmen so einiges...

Mit astronomischen Grüssen. :cool:

Sputnik
 

Toni

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Hallo Sputnik,

er würde platzen, weil er sofort zu kochen anfangen würde (wegen des nicht vorhandenen Drucks). :eek: Es kommt auch darauf an, ob er sich im Sonnenlicht oder im Schatten der Erde aufhalten würde. Im Sonnenlicht würde es wahrscheinlich noch etwas länger dauern, bis die zerplatzten Teile des Menschen gefrieren? :(

Drucklos kochende Grüße von
Toni
 

Toni

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Was geschieht denn dann mit ihm, wenn man ihn abrupt ins Weltall hinauskatapultieren würde? (Die Seite scheint mir zwar ganz interessant zu sein, ist mir jetzt aber ein bisschen zuviel Englisch :eek: .) Die Rede war ja nicht von einer drucklosen Kammer in einem Raumschiff, sondern von der Leere und Kälte des Alls. Wenn er nicht platzt, gefriert er dann sofort?
 

Ich

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Das All ist auch nicht viel kälter als das Raumschiff. Vakuum hat keine Temperatur.
Zusammenfassung:
Man wird nach ein paar Sekunden ohnmächtig, und dann stirbt man, bis man tot ist. Das ist nach 1-2 min. der Fall. Wenn man vorher gerettet wird, wird man wieder heil.
Man geht also nicht dramatisch kaputt, sondern erstickt und friert langsam ein.
 

Toni

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Danke für Deine Erklärungen, Ich! :)

Dann wurde das also in den Filmen (z.B. Schwarzenegger auf dem Mars in "Total Recall" :eek: ) stets völlig übertrieben und falsch dargestellt.

Aufgeklärte Grüße von
Toni
 

mac

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Hallo Toni und Sputnik96,
Dann wurde das also in den Filmen (z.B. Schwarzenegger auf dem Mars in "Total Recall" :eek: ) stets völlig übertrieben und falsch dargestellt.
richtig! Ebenso bei James Bond "Lizenz zum Töten" und Outland

Der einzige Film den ich kenne, (und das ist auch der älteste der hier genannten) der es einigermaßen richtig darstellt, ist 2001 Odyssee im Weltall.

Herzliche Grüße

MAC
 

chlorobium

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Es gibt auch eine Szene bei Enterprise TNG. Dr. Beverley und Jean-Luc
befinden sich auf einer Frachtrampe und in Gefahr. Welche Art von Ge-
fahr weiß ich jetzt nicht mehr, aber Beverley kommt auf die Idee das
Kraftfeld zu deaktivieren, um durch den Luftsog etwas ins All hinaus zu
saugen. Beverley erklärt Jean-Luc dabei genau was mit ihnen passiert.
Die Beschreibung (nach meinen Erinnerungen) ist dabei recht nahe an
den Punkten, die da weiter oben in einem dieser Link beschrieben wer-
den.

mfg
Chlorobium (der Farbe wegen)
 

Toni

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Hallo chlorobium,

Es gibt auch eine Szene bei Enterprise TNG. Dr. Beverley und Jean-Luc befinden sich auf einer Frachtrampe und in Gefahr.
ja, jetzt wo Du es sagst! :D Worum es sich dabei aber gehandelt hatte, weis auch ich nicht mehr. :(


Hallo MAC,

Ebenso bei James Bond "Lizenz zum Töten" und Outland

Der einzige Film den ich kenne, (und das ist auch der älteste der hier genannten) der es einigermaßen richtig darstellt, ist 2001 Odyssee im Weltall.
"Lizenz zum Töten" habe ich leider nicht gesehen (bin kein so großer James-Bond-Fan :eek: ), aber "2001" und dessen Fortsetzung "2010" habe ich mir schon mehrmals reingezogen (im Laufe der viiieeelen Jahre ...:rolleyes: ). Nur - äh, verdammter Altzheimer! - an solch eine Szene kann ich mich gar nicht mehr erinnern ...?

Etwas in der Art kommt aber auch entweder in dem Film "Red Planet" oder "Mission to Mars" vor.

Sich nach einem Neurologen (wegen Altzi) schon mal umhorchende Grüße von
Toni
 

jonas

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Interessanter wird die Frage dann, falls man eine Sauerstoffflasche zur Rettung bekommt, wie lange man dann noch überlebt.

Gesetzt den Fall, man ist im Schatten der Sonne (oder auf einer interstellaren Reise vollkommen ohne Sonne), wie lange dauert es, bis der Körper durch Wärmeabstrahlung in den Zustand der Hypothermie fällt. Bildet sich aus der Hautfeuchtigkeit Eis an Händen und Gesicht?

Und wie ist es mit dem Druckunterschied innerhalb der Lunge und dem Vakuum um den Körper herum? Beim Schnorcheltauchen gibt es ja eine Grenze von ca. 80cm bis 1 Meter, unterhalb dessen ein Schnorcheltauchen wegen des Druckunterschieds nicht mehr möglich ist. Und der wäre grade mal 0.1 bar. Im Vakuum wäre es dann umgekehrt: Der Druck in der Lunge ist grösser, als der auf den Körper. Und um atmen zu können, muss wohl in der Sauerstoffflasche mehr als 0.1 bar Druck herrschen.

Vielleicht sind ja hier ein paar Hobbytaucher, die über die Effekte zu hohen Atemdrucks im Mundstück der Flasche (z.B. beim Auftauchen) Auskunft geben können.

PS: Der zu rettende Raumfahrer sei mit normaler Strassenbekleidung ausgestattet.
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

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Hallo Toni,

das ist die Szene, als Bowman in seinem kleinen, kugelförmigen Wartungsraumschiff von HAL nicht mehr via Automatischer Schleusenöffnung an Bord der Discovery gelassen wird. Bowman, ohne Raumanzug in dem Wartungsschiff, öffnet die Schleusen, während er dem Vakuum ausgesetzt ist, per Hand und kann sich gerade eben an Bord retten. Danach schaltet er HAL ab. (Hänschen klein)

Herzliche Grüße

MAC
 

mac

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Hallo jonas,

Interessanter wird die Frage dann, falls man eine Sauerstoffflasche zur Rettung bekommt, wie lange man dann noch überlebt.
die nützt fast nichts! Man erstickt aus dem gleichen Grund, wie ein Taucher, der nicht kontrolliert auftaucht. Auch wenn das einige 10-20 sek. dauert. Man kann den nötigen Druck in der Lunge nicht aufrecht erhalten, somit ist weder der Sauerstoffpartialdruck hoch genug um eine ausreichende Atmung zu ermöglichen, noch der Gesamtdruck um das Ausgasen zu verhindern. Du kennst sicher das Phänomen, daß Wasser schon bei 30°C im Hochgebirge kocht. Die im Blut gelösten Gasanteile der Luft gasen aus und verstopfen die Kapillaren.

Herzliche Grüße

MAC
 

jonas

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Hi Mac,

Bin fast mit Deiner Erklärung einvertanden. Nur, nach dem Artikel, der weiter oben gepostet wurde, herrscht im Blutsystem ein ausreichend hoher Druck. Dieser führt zwar nicht zum Platzen des Körpers, dürfte aber auch nicht dazu führen, dass das Blut ausgast. Zumindest noch nicht bei einem Bar Druckunterschied.
 

mac

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Hallo jonas.

Zumindest noch nicht bei einem Bar Druckunterschied.
Der Schritt von 3 Bar auf 2 Bar, ist nichts im Vergleich zum Schritt von 1 Bar auf 0 Bar. Die letzten 10 m beim Auftauchen (2 Bar auf 1 Bar), sind die, bei denen man am längsten warten muß.

Herzliche Grüße

MAC
 

jonas

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Die letzten 10 m beim Auftauchen (2 Bar auf 1 Bar), sind die, bei denen man am längsten warten muß.
Da stimme ich Dir zu, aber nur, wenn man vorher auch in viel grösseren Tiefen getaucht war. Hält man sich als Taucher in 10 Metern auf, so kann man - soviel ich weiss - ohne Dekompressionspause sofort wieder auftauchen. Sicher, von 2 bar auf 1 bar ist immer noch was anderes als von einem bar auf Null.

Andererseits: auch aus grösseren Tiefen kann man rasch auftauchen und überleben, wenn man anschliessend in eine Druckkammer gebracht wird.

Und darum ging die Frage: Wie lange hält es der Körper bei Sauerstoffversorgung im Vakuum aus, bis auch anschliessende Rettungsmassnahmen versagen würden.
 

Toni

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Ähm ... - Danke!

das ist die Szene, als Bowman in seinem kleinen, kugelförmigen Wartungsraumschiff von HAL nicht mehr via Automatischer Schleusenöffnung an Bord der Discovery gelassen wird.
Danke, dass Du meinem müden Gedächtnis wieder ein bisschen auf die Sprünge geholfen hast! ;) :D Jetzt kann ich mich wieder gaaanz schwach erinnern ... :eek: :rolleyes:

Äh ...? Beste ... - äh ...? Grüße von ... - äh ...? Wer war ich doch gleich ...? - Äh ... - ach ja! - Äh ... der Toni!
 

mac

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Hallo Jonas,

lies Dir Ich's Link durch. Es entspricht dem, was ich im medizinischen Teil meiner Ausbildungen gelernt habe.

Herzliche Grüße

MAC
 

jonas

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Also, ich habe mir den Link nochmal genauer durchgelesen. Der systolische und diastolische Blutdruckwert nähern sich an, bis es zum Kreislaufstillstand kommt, der ca. nach 60 bis 90 Sekunden nach der Exposition ins Vakuum eintritt. Steht das Herz erstmal, dann ist praktisch eine Wiederbelebung ausgeschlossen.

Und der Körper schwillt an bis auf etwa das zweifache seiner normalen Grösse. Insoweit wäre die Darstellung in Total Recall garnicht mal so verkehrt - bis auf das hysterische Gebrüll der beiden :D

Also, die Eingangsfrage wäre dann wohl so zu beantworten: Nach 9 - 11 Sekunden Atemstillstand, nach 1,5 Minuten Kreislaufstillstand. Und übers Erfrieren brauch man sich keine Sorgen mehr machen *g*

Im Flughandbuch habe ich mal gelesen, dass nach einem Druckabfall im Flieger der Notabstieg auf 12.000 Fuss innerhalb von 90 Sekunden geschafft werden muss. Jetzt wird mir auch klar warum, obwohl ja Pilot und Passagiere eine Notversorgung mit Sauerstoff haben.
 

mac

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Hallo Jonas,

Steht das Herz erstmal, dann ist praktisch eine Wiederbelebung ausgeschlossen.
das kommt auf die Schäden an. Wenn die Lunge (durch den Versuch die Luft anzuhalten) nicht beschädigt ist, würde ich eher von Zeiträumen wie beim Ertrinken ausgehen. Wie schnell sich das Ausgasen auch auf die Kapillaren im Gehirn auswirkt weis ich nicht. Dazu gibt es soweit mir bekannt auch keine Erfahrungen. Der einzige Unfall bei der NASA ist gut dokumentiert, aber die/der? Betroffene hat es wohl ohne Folgeschäden überlebt. Wenn es nicht zu massiven Verletzungen der Lunge kommt, dann ist die Sauerstoffversorgung des Gehirns das kritische Zeitmaß. Hier würde ich aber sogar nach 5 Min. noch Wiederbelebung (Defi., u. Beatmung) versuchen. Eine Viertel-Stunde allerdings, halte ich für ziemlich aussichtslos.

Die Szene bei Outland war, denke ich heftig übertrieben. (ich habe auch das Platzen der Haut in Erinnerung, kann aber sein, daß ich das verwechsele) Es geht nicht so schnell, vorallem fällt man lange vorher um. (Gravitation war vorhanden, es spielt auf einem Mond, weis jetzt nur nicht mehr welcher) Und da hast Du ganz recht, womit soll man schreien, wenn keine Luft da ist?

Übrigens der Atemstillstand tritt sofort ein (nachdem man alle Luft aus der Lunge los geworden ist)

Und übers Erfrieren brauch man sich keine Sorgen mehr machen *g*
Jo, das stört dann eher weniger.:cool:

Herzliche Grüße

MAC
 

Sputnik96

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Hallo Mac. :)

Es war der Jupiter Mond Io - wobei der Film an glaubwürdigkeit verliert, da Io ein Mond mit extremster Vulkanismus ist - im Film sieht man nichts davon... ;)

Mit astronomischen Grüssen :cool:

Sputnik
 
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