Hallo maru,
Das mit dem verhalten des Menschen hat sehr wenig damit zu tun, ob das nun durch SciFi-Filme so suggeriert wird oder nicht, sondern eben mit dem Menschen selber. Die Geschichte der Menschheit steht da gerade dafür
Ich habe mich hier anscheinend mißverständlich ausgedrückt. Natürlich glaube ich nicht, dass Hollywood oder SF-Autoren uns zu dem machen, was wir sind. So war das nicht gemeint. Es ging mir um die typische Schilderung des Ablaufes eines solchen Unternehmens und dass es eben nicht so geht, wie die Eroberungszüge in der Menscheitsgeschichte.
Wir können nicht zu einem bereits belebten Planeten kommen, schauen und siegen. Wir können ihn nicht einfach so besiedeln. Wozu sollten wir das denn auch tun? Was wäre denn besser daran, als weitere Habitate um die ‚neue’ Sonne herum zu bauen?
Jeder Planet den wir besiedelbar machen könnten, würde nur in dem Fall, dass die Siedler aus irgend einem Grund in die Steinzeit zurückfallen, einen Vorteil gegenüber den Habitaten bieten. Dieser Vorfall darf sich aber erst ereignen, wenn der Planet bewohnbar gemacht wurde. Das würde auf einem schon belebten Planeten mit großer Sicherheit gar nicht, oder nur mit enorm viel größerem Aufwand (auch zeitlich) gelingen, als bei einem nicht belebten Planeten.
Die in der 08-15 SF gebräuchlichen Beschreibungen von Kolonien im Weltall sind schlicht Mumpitz. Piratengeschichten in denen das Meer Weltall genannt und romantische Inseln Planetennamen bekommen und alles andere um Gottes Willen so bleiben muß, wie wir es kennen. Anders wäre nämlich kompliziert, sogar sehr kompliziert. Das wiederum verkauft sich schlecht an eine größere Anzahl von Lesern.
Das nächste Problem: Nach derzeitiger Auffassung werden die meisten, auch nur entfernt erdähnlichen Planeten in der bewohnbaren Zone einer Sonne, die der unseren einigermaßen ähnelt, eine dutzende km dicke Wasserschicht haben, die den Planeten komplett bedeckt. Für Landbewohner auch nicht gerade ein Traumziel.
Aber gehst Du wirklich davon aus, dass es Planeten irgendwo gibt, die bestens fürs biologische Szenario vorbereitet sind und doch kein Leben beherbergen? Das sehe ich eben total anders. Dort wo Wasser und damit eine Bio-Sphäre vorliegt, dort gibt es auch Leben. Es muss ja nicht unbedingt von höherer Intelligenz sein, aber Leben wird es geben.
auch wenn ich Dir derzeit nicht das Gegenteil beweisen kann, womit ich allerdings nicht besser da stehe, als Du, habe ich diese Verhältnisse weder ausgeschlossen noch bestätigt und gehe weder von dem Einen noch von dem Anderen aus, sondern differenziere nur die Konsequenzen für beide Fälle.
Und der Mensch würde dort eingreifen, so wahr wie ich diese Zeilen in die Tastatur kloppe, SciFi-Suggestion hin oder her
natürlich kann ich nicht ausschließen, dass so was geschieht. Aber das Hauptmotiv für ein solches ‚Eingreifen’, Profitgier, sehe ich nicht als gegeben. In dieser Beziehung ist eben die Conquista nicht mit einem solchen Unternehmen vergleichbar.
Habitate, die sehe ich auch als mögliche Parallelwelten, ob man mit diesen allerdings durchs Universum schippern kann, eher weniger.
hier muß man sicher zwei Bereiche unterscheiden. Autarke Überlebensfähigkeit über beliebig viele Generationen mit Energie und Rohstoffversorgung aus dem Sonnensystem und genau das gleiche, aber zusätzlich Transport und autarke Energieversorgung bis zum Erreichen einer beliebigen, stabilen Sonne. Die Habitate um eine Sonne herum, brauchen sicher keine autarke Energieversorgung und ein Antriebssystem, dass sie auf eine ausreichende Reisegeschwindigkeit beschleunigen und abbremsen kann. Aber alle anderen Probleme, die ein solches Raumschiff hätte, haben sie in gleicher weise.
Meine Ansicht ist, dass der Mensch für immer an sein eigenes Sonnensystem gebunden sein wird. Geht die Erde kaputt, wird es auch der Mensch. Da ist ein Überleben auf Habitaten lediglich ein Verschieben des Untergangszeitpunktes.
das kann sein. Wenn es zu keinen nennenswerten Katastrophen kommt (Impact ausreichender Größe, SN1 a Sirius B, und noch eine Vielzahl weiterer bekannter und bisher unbekannter externer Unannehmlichkeiten) ganz zu schweigen, von den viel sichereren hausgemachten, dann kann das sogenannte höhere Leben auf der Erde noch etwa 500 Millionen Jahre existieren. In Habitaten im Sonnensystem allerdings erheblich länger. Irgendwann ist allerdings auch Ende der Fahnenstange im gesamten Universum. Ist allerdings kaum absehbar, welche Möglichkeiten für das Leben bis dahin existieren könnten.
Wir sind allerdings die ersten im Sonnensystem, die für das Leben einen Lebensraum, der nicht auf Gedeih und Verderb mit dem Schicksal der Erde verknüpft ist, schaffen könnten. Wenn wir diese, vielleicht nur sehr kurze Zeit bestehende, vielleicht auch einmalige Chance, nicht wahrnehmen, werden wir unserer Verantwortung dem Leben gegenüber, so wie ich sie verstehe, nicht gerecht.
Herzliche Grüße
MAC