Sonnensystem: Liste der Zwergplaneten

Bynaus

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Heute gibts auch ein Arxiv Preprint dazu: http://arxiv.org/abs/1604.07461

Orbit und Masse für Makemake gibts noch keine, der kleine Mond hat sich dafür zu wenig bewegt. Die Autoren vermuten, dass das beobachtete "dunkle" Material im Makemake-System ausschliesslich auf der Oberfläche des Satelliten zu finden wäre, was einige seltsame Beobachtungen der letzten Jahre erklären könnte.
 

ralfkannenberg

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Hier z.B. http://adsabs.harvard.edu/abs/2010DPS....42.2312R

Und hier noch ein richtiges Paper, das aus diesen Beobachtungen entstanden ist: http://adsabs.harvard.edu/abs/2013AJ....146...89C
Hallo Bynaus,

ja, ich habe die beiden paper, bei denen Darin Ragozzine und Mike Brown involviert waren, auch gesehen, aber irgendwie konnte ich da keine Bilder sehen. Wobei ich vom späteren der beiden bislang nur das abstract sehen konnte, da scheint es aber einen Weg über Researchgate zu geben, an das Paper selber auch zu gelangen.

Allerdings gehört Researchgate zu den Adressen, die ich von zuhause aus nicht ansteuere, und heute bin ich nur 1/2 Tag im Büro und habe keine Zeit dafür.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Hallo zusammen,

ich habe eine Frage:

in diesem Link: amazing space, Solar system, Dwarf planet, Haumea

ist ein Bild des HST vom Zwergplaneten Haumea und seines Mondes Hi'iaka. Ich weiss nicht so recht - dass ich das Bild nicht kenne muss nichts heissen, aber der Mond kommt mir etwas gar gross vor und der andere Mond fehlt. Kann dem Autor da ein Fehler unterlaufen sein ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Herr Senf

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Also auf der Hubble-Site-Gallery gibt es keine Bilder von Haumea,
mehrere von Pluto/Charon und neue von Makemake mit Mond.
Für mich sieht es den Pluto-Aufnahmen ähnlich.

Grüße Senf
 

SFF-TWRiker

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Lt wiki haben die beiden Monde immerhin 0,45% bzw 0,2% der Masse von Haumea und größte Achsen von 310km bzw 150km. Es gibt anscheinend nur künstlerische Darstellungen aller 3 Körper gemeinsam.
Es könnte imho sein dass der kleinere Mond von Haumea überstrahlt wird.
Edit:
Außerdem bedeckt Haumea periodisch Namaka, da sie in diesem Teil des Orbits von der Erde aus gesehen in einer Ebene sind, während der größere Mond um 13° verschoben ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

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Es gibt anscheinend nur künstlerische Darstellungen aller 3 Körper gemeinsam.
Hallo SFF-TWRiker,

das stimmt nicht: hier siehst Du ein Bild vom Keck Observatory, und hier findest Du ein Bild vom Hubble Space Telescope NICMOS F110W von der Haumea und seinen beiden Monden.

Ich habe gestern noch ein Bild der Haumea gefunden, finde das jetzt aber nicht mehr; das war ein Photo-Negativ.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

SFF-TWRiker

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Vielen Dank für die Mühe!

Zum eigentlichen Thread-Titel.
Seit Jahren haben ja nur 5 Objekte den Titel Zwerg-Planet:
Ceres, Pluto, Eris, Makemake und Haumea.
Um die Ernennung der weiteren 6 Körper ab 921km wird man wohl auch nicht rumkommen.

Aber wie sieht es mit den 27 + Ceres mit > 612km
oder den 51 + Ceres > 500km
(aktuell mit heutigem Datum bei www.gps.caltech.edu/~mbrown/dps.html ) aus?
96 > 400km oder 399 > 200 bei 1345 Objekten >100km wären sicher zu viel.

Der größte bedeutende Brocken war ja die #12 2013 FY27 mit 780km, aber seit 2013 wurden nach meiner Durchsicht des obigen links 10 Objekte > 400 km gelistet.

Zu groß sollte imho die Liste nicht werden.
Habt ihr da Ideen und was wäre da die Vorstellung analog zu M. Brown:
Eher die harte Linie und sogar Ceres wieder rausschmeißen und 1000 km als Richtlinie nehmen?
 

Bynaus

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Das Kriterium für einen Zwergplaneten ist nicht der Durchmesser, sondern das hydrostatische Equilibrium. Das lässt sich praktisch nur dann feststellen, wenn man den Durchmesser sicher kennt. Und das geht am besten mit einer Sternbedeckung. Deshalb gehts auch so langsam vorwärts bei der Anerkennung der Zwergplaneten...

Übrigens: es gibt einen neuen grossen Zwergplaneten(kandidaten)! 2015 RR245 heisst er. Siehe: https://astronomynow.com/2016/07/11/new-distant-dwarf-planet-found-beyond-neptune/
 

ralfkannenberg

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Seit Jahren haben ja nur 5 Objekte den Titel Zwerg-Planet:
Ceres, Pluto, Eris, Makemake und Haumea.
Um die Ernennung der weiteren 6 Körper ab 921km wird man wohl auch nicht rumkommen.
Hallo SFF-TWRiker,

zunächst einmal ist ein Zwergplanet ein Planetoid, der sich im hydrostatischen Gleichgewicht befindet, also "rund" ist, allerdings aufgrund seiner Rotation mit einem Äquatorwulst. Diese Bedingung erfüllen Felskörper ab etwa 800 km Durchmesser, und man hat das auch sehr schön beim Vorbeiflug an der Vesta gesehen, die sich eben nicht im hydrostatischen Gleichgewicht befindet, obgleich sie in der längsten Achse fast 600 km Durchmesser misst, während wir von den Vorbeiflügen an den Eismonden des Saturn wissen, dass Eiskörper ab ca. 400 km Durchmesser sich im hydrostatischen Gleichgewicht befinden.

Somit gibt es im Hauptgürtel nur einen Planetoiden im hydrostatischen Gleichgewicht, nämlich die Ceres, im Kuipergürtel indes mehrere hundert; eine ganz grobe Abschätzung liefert die absolute Helligkeit H, die in etwa mindestens 5.2 mag oder heller sein muss. "In etwa", weil man ja die Albedo meistens nicht oder nur sehr ungenau kennt.

Warum Du jetzt 6 weitere Kandidaten nennst weiss ich nicht, üblicherweise spricht man vom Quaoar, dem Orcus, der "Snow White" und der Sedna. Vielleicht meinst Du auch noch den Ixion oder die Varuna, ich weiss es nicht.

:) Du meinst diese "aktuelle" Liste, in der die Eris allen New Horizons-Vorbeiflügen zum Trotz immer noch 1 km grösser als der Pluto ist ? :) :)

Und die "Snow White" liegt seit einiger Zeit auf Platz 3 und nicht mehr auf Platz 4 ...

Habt ihr da Ideen und was wäre da die Vorstellung analog zu M. Brown:
Eher die harte Linie und sogar Ceres wieder rausschmeißen und 1000 km als Richtlinie nehmen?
Ich bin da natürlich aus der Mathematik etwas vorbelastet, aber ich würde die Skala der absoluten Helligkeiten nehmen. Dort, wo sie diskret ist, also grosse Abstände zwischen dem k-hellsten und dem (k+1)-hellsten sind, würde ich von "herausragenden" Objekten sprechen (im wahrsten Sinne des Wortes), und dort, wo sie kontinuierlich ist, nicht mehr. Und diese Grenze liegt bei H=3.0 mag und tatsächlich entspricht das ungefähr der 1000 km Grenze. Und das betrifft auch gerade die oben von mir genannten Planetoiden bzw. Zwergplaneten.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Das Kriterium für einen Zwergplaneten ist nicht der Durchmesser, sondern das hydrostatische Equilibrium. Das lässt sich praktisch nur dann feststellen, wenn man den Durchmesser sicher kennt. Und das geht am besten mit einer Sternbedeckung. Deshalb gehts auch so langsam vorwärts bei der Anerkennung der Zwergplaneten...

Übrigens: es gibt einen neuen grossen Zwergplaneten(kandidaten)! 2015 RR245 heisst er. Siehe: https://astronomynow.com/2016/07/11/new-distant-dwarf-planet-found-beyond-neptune/
Und ein vermutlich noch grösserer:

2013 FY[sub]27[/sub], mit einer absoluten Helligkeit von H = 3.0 mag.


Daten in dem von Bynaus verlinkten Preprint im Abschnitt "6.5. Other Discoveries".


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bynaus

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Das grösste KBO ohne Namen, 2007 OR10 (wohl auch das drittgrösste Objekt im Kuipergürtel), hat einen Mond!

http://www.planetary.org/blogs/emily-lakdawalla/2016/10190940-dpsepsc-update-2007-or10.html

Das wird es möglich machen, seine Masse (und damit Dichte) zu bestimmen. Je nachdem, in welchen Bereich das fällt, kann eine Massenbestimmung auch dabei helfen zu bestimmen, wie gross das Objekt nun wirklich ist (die Dichte muss ja etwa im Bereich 1-3 g/cm3 liegen).
 

Herr Senf

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Man hat wieder einen ziemlich runden gefunden im Archiv Pan-STARRS1, den 2010 JO179:

Durchmesser 600-900 km, Rotation ~30h, zZ 30° über Ekliptik (wo man sonst nicht sucht)
Umlaufbahn 39-117 AE, Umlaufdauer 700 Jahre, Resonanz zum Neptun 21:5
Hilft bei der Suche nach Planet9 nicht weiter, weil an der falschen Stelle.

https://arxiv.org/abs/1709.05427 "A dwarf planet class object in the 21:5 resonance with Neptune"

Grüße Dip
 

SFF-TWRiker

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Entdeckt wurde der Körper schon 2010, daher auch seine Benennung, dass er ein Zwergplaneten-Kandidat ist, das scheint man aber erst jetzt herausgefunden zu haben
 

Bynaus

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Naja, auch das hat man sicher schon damals gewusst (die absolute Helligkeit kombiniert mit der Distanz, und mit einem vernünftigen Albedo-Bereich gibt einem innerhalb von Sekunden einen Grössenbereich). Aber es hat so lange gedauert, um das Objekt so gut zu charakterisieren. Farbe und Albedo, Rotationsperiode, genaue Bahn, Stabilität, etc. Die Albedo ist sogar eher hoch, so dass das Objekt eher kleiner ist als man aufgrund der Helligkeit "im Schnitt" vermuten würde.
 
Zuletzt bearbeitet:

SFF-TWRiker

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Bei Mike Brown stand der Körper heute morgen, dort schon mit 20.9.17 datiert, noch nicht in der Liste, obwohl er da zu den TOP 30 von knapp 700 Körpern größer 200km Durchmesser gehören müsste.
 
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