Hui, grosses Echo auf ein paar Zeilen Text...
Ich muss vielleicht klarstellen, was ich mit "verhehrende Auswirkungen" meinte: Ich meinte damit, dass exponentielle Prozesse überraschende Auswirkungen haben, dass wir ihre Auswirkungen tendenziell stark unterschätzen. Beispiel: Hätte man im Mittelalter einen Euro angelegt, so könnte man sich heute von den Zinsen allein die Welt kaufen (sinngemäss). Damit wollte ich andeuten, was es heisst, wenn eine Zivilisation Jahrmilliarden lang wachsen kann.
Ich wollte damit nicht direkt die Bevölkerungsexpolosion ansprechen, die sich in den nächsten Jahrzehnten stark abschwächen und sich schliesslich in einen Bevölkerungrückgang umkehren wird.
Jonas Posting kann ich mich daher gut anschliessen. Allerdings wird das Wissen nicht durch die Anzahl Köpfe limitiert: Sondern, sehr abstrakt gesehen, an der Menge von Materie, die zur Speicherung von Wissen bereit steht.
Ich denke, so lange der Energiebedarf einer Zivilisation (aus welchen Quellen auch immer) gedeckt werden kann, wird sie wachsen.
Eine ausserirdische Zivilisation, die sich aus religiösen, ethisch/moralischen oder praktikablen Gründen gegen Generationenraumschiffe entschieden hat wird ihr Sonnensystem wohl nicht verlassen, und somit nicht die Galaxie mit Kolonien überfluten. Bevölkerungsanzahl und Wissen könnte somit dort einem Grenzwert zustreben, der jedoch dann sehr, sehr viel höher ist als der unsrige.
Ich bezweifle schwer, dass Limitierungen, die so schwach sind wie "Beschlüsse", irgend einen Einfluss auf die Ausbreitung von Zivilisationen haben. Ein solcher Beschluss mag 10, 100 Jahre lang halten - aber es gibt immer die Ausbrecher, die Opposition... so lange kein harter physikalischer Faktor, wie etwa die Energie die Expansion limitiert, wird sie im grossen und ganzen andauern. "Beschlüsse" einiger Gesellschaften sorgen in diesen Dimensionen höchstens für lokale "Fluktuationen" im Verhalten. Beispiel: Um 1400 hatten die Chinesen die mächstigste Hochseeflotte (die Schatzflotte) der Erde. Sie beschlossen, sie zu zerstören. Die Entdeckung und Besiedlung der neuen Welt durch die Europäer, rund 100 Jahre später, wurde dadurch nicht verhindert, höchstens etwas verzögert.
Es geht mir, in Stichworten zusammengefasst, um das folgende:
- Wir glauben, es gibt andere Zivilisationen da draussen
- Sie entwickeln sich, wie alles lebendige, exponentiell
- Das Universum wurde nicht von einer seit Jahrmilliarden expandierenden Superzivilisation absorbiert
- Folglich muss das Wachstum irgendwo gebremst werden, die Zivilisation muss aussterben, um die Beobachtungen in Einklang mit der Theorie zu bringen
- Es ist nicht anzunehmen, dass irgendwelche (natürlichen oder künstlichen) Katastrophen eine mulitplanetare Zivilisation ausrotten können
- Folglich müssen praktisch alle Zivilisationen zerstört werden, bevor sie die multiplanetare Phase erreichen
- Also dürfte es kaum Zivilisationen geben, die sich deutlich über unser Niveau hinaus entwickeln