Neue Beweise für mineralische Herkunft des Erdöls

schockwellenreiter

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MOSKAU, 27. Juli (RIA Novosti). Die Bestandteile des Erdöls stammen nicht aus Resten von Pflanzen und Mikroorganismen, wie bisher angenommen wurde, sondern aus Kohlenstoff und Wasserstoff, die bei hohen Temperaturen und unter hohem Druck in den oberen Schichten des Erdmantels Methangas und verschiedene schwerere Kohlenwasserstoffe gebildet haben konnten.

Diese Auffassung vertreten die Autoren eines Beitrags, der in der amerikanischen Zeitschrift "Nature Geoscience" veröffentlicht wurde.

[...]

http://de.rian.ru/science/20090727/122475717.html


Welche Meinung wird hier vertreten?

Hat jemand eine grobe Zahl wieviel Kubikkilometer den auf dem bisher bzw. immer noch gültigen Theorie der von Pflanzen und Mikroorganismen entstandenen Erdöls gebildet wurden..?

MfG
 
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_Mars_

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Ja, habe mal gelesen, dass aus Wasser und CO2 mithilfe von Eisen als Katalsyator Methan und O2 gebildte werden können (Erklärungsversuch für Methanwolke)

Dass dies auch im Erdmantel passiert ist nicht auszuschließen, sogar sehr wahrscheinlich.

Die Magmar enthält N2,CH4, CO2 und H2O plus regional abhängige Substanzen.

Durch den vorherrschenden gewaltigen Durck und Temperatur werden chemische Verbindungen immer wieder ufgebrochen und neu reformiert.

Aus CH4 kann so durch ankettung von neuem Kohlenstoff und Wasserstoffes jae nach C:H verhältnis Kunststoff, Gas oder flüssige Kohlenwasserstoffe (Benzin, Diesel, Kerosin) entstehen.


Zu klären bleibt, in welchem Verhältnis das zu dem biologisch erzeugten Produkten steht.
 

schockwellenreiter

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Öl und Gas aus dem Erdmantel?
Matthias Gräbner 28.07.2009

Forscher zeigen, dass Erdöl und –gas sich theoretisch auch aus anorganischen Zutaten im Erdmantel bilden könnten. Unerschöpfliche Reservoirs dann gar nicht fossiler Brennstoffe wären damit denkbar
Vergessen wir doch einmal kurz die traurigen Szenarien, die das baldige Ende von Erdöl und später auch Erdgas vorhersagen. Stellen wir uns eine Zukunft vor, in der keine Tankstellen mit unbeschäftigt vor sich hin rostenden Benzinpumpen vorkommen, und die nicht von dauernd steigenden Rohölpreisen geprägt ist. Malen wir uns Ingenieure aus, die endlich aufhören könnten, aus jedem Tropfen Sprit noch einen weiteren Kilometer Fahrleistung herausholen zu müssen, und phantasieren wir Ministerinnen herbei, die sich auch 5000 Kilometer lange Überführungsfahrten nicht mehr vorwerfen lassen müssten

(...)
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30810/1.html

Vielleicht ist die Öllobby an solchen Artikeln nicht interesiert:D
Der Schaden wäre enorm.
 

Schmidts Katze

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Hallo schockwellenreiter,

Zitat:
"Die Menschheit könnte dann nur eben mit Vollgas in die Klimakatastrophe rasen. "
Schlußsatz des von dir verlinkten Artikels.

Grüße
SK
 

ZA RA

Gesperrt
Da ich eine 0 bin, bin ich vehement, für die Nutzung von 0-Punktenergie. :)
Spass am Rande.

Liebe Grüße
z
 

_Mars_

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"Die Menschheit könnte dann nur eben mit Vollgas in die Klimakatastrophe rasen. "

ehrlich gesagt halte ich eine Erwärmung um 2 - wenn nicht sogar um 5 Grad - vergleichsweise weniger schlimm als dass uns CO2 ausgeht (heute schon nur mehr 0,3%) und somit der Sauerstoff und auch die Nahrung ausgeht. Das würde wirklich ein Ökosystem und die Natur zerstören.

An mehr Temperatur könnten sich manche Tiere und Pflanzen gewöhnen, aber wenn ihnen plötzlich ein Grundbautein des Lebens - Kohlenstoff - fehlt, was dann?? Dann ist ein ganzes Ökosystem (eischließlich Mensch) getilgt.

Letzteres halte ich für schlimmer.
Vielleicht kann man auch Silizium statt Kohlenstoff mithilfe von Gentechnologie nehmen, oder dies Schrittweise ersetzen. Oder aus Carbonatgesteinen CO2 absaugen. Oder beides ergänzend...
 

CAP

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Ich verstehe auch garnicht warum uns das CO2 ausgehen sollte?Oo
Die Theorie, dass das Erdöl aus anorganischen Material entstanden sein soll, finde ich sehr interessant, da es somit auch auf z.B. dem Mars Erdöl/Methangas in Massen geben müsste.
Vielleicht erklärt das auch die Methan Signaturen, welche auf dem Mars regelmäßig auftauchen. Wäre aber Schade, da mir organisch entstandenes Methan lieber wäre.
 

Bynaus

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ehrlich gesagt halte ich eine Erwärmung um 2 - wenn nicht sogar um 5 Grad - vergleichsweise weniger schlimm als dass uns CO2 ausgeht (heute schon nur mehr 0,3%) und somit der Sauerstoff und auch die Nahrung ausgeht.

Das ist Unsinn. Das CO2 geht uns selbstverständlich nicht aus - das war ja schon vor dem Menschen da (280 ppm (vor dem Menschen) entsprechen übrigens 0.028%, nicht 0.3% - der Mensch hat diese Konzentration nun auf ca 400 ppm hochgetrieben, oder 0.04%). Wenn von Klimaschutz die Rede ist, dann ist gemeint, dass der Ausstoss von CO2 gebremst werden soll - und selbstverständlich nicht, dass man ALLES CO2 aus der Atmosphäre entfernen soll. Solchen Unsinn liest man sonst nur bei Peter Ripota in der P.M...

Die Idee des abiotischen Erdöls ist schon älter, und ich fand sie schon immer interessant. Es gibt ein empfehlenswertes Buch von Thomas Gold (dem Wissenschaftler, der die ganze Idee in den 60er bis 80er Jahren gepusht hat) namens "the deep hot biosphere". Natürlich muss man da schon etwas abwägen: nicht alles Erdöl ist abiotisch. Aber es ist durchaus denkbar, dass die Erde eben auch direkt "Erdöl" produziert, ohne Hilfe einer Biosphäre.

Sollte es sich aber bestätigen, dass die Erde Erdöl nachliefert und man in grossen Tiefen grosse Erdöldepots erwarten kann, dann muss schnell und verantwortungsbewusst gehandelt werden mit dem Umstieg auf erneuerbare Energien - die Entscheidung, kein CO2 mehr in die Atmosphäre zu pumpen, wird uns dann nicht mehr durch versiegende Ölquellen abgenommen...
 

Maenander

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Das ist Unsinn. Das CO2 geht uns selbstverständlich nicht aus - das war ja schon vor dem Menschen da (280 ppm (vor dem Menschen) entsprechen übrigens 0.028%, nicht 0.3% - der Mensch hat diese Konzentration nun auf ca 400 ppm hochgetrieben, oder 0.04%). Wenn von Klimaschutz die Rede ist, dann ist gemeint, dass der Ausstoss von CO2 gebremst werden soll - und selbstverständlich nicht, dass man ALLES CO2 aus der Atmosphäre entfernen soll. Solchen Unsinn liest man sonst nur bei Peter Ripota in der P.M...
DIe Angst von Mars rührt wahrscheinlich daher, dass die CO2-Werte im Laufe der Erdgeschichte meist wesentlich höher waren als heute:
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Phanerozoic_Carbon_Dioxide.png

Daraus zu schließen, uns gehe das CO2 aus, ist allerdings ein Fehlschluss.
 

Bynaus

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Zumindest in menschlich relevanten Zeitspannen. Es ist schon so, dass das CO2 über geologische Zeitskalen abnimmt und dass dessen Abnahme in 200-500 Mio Jahren das Ende der makroskopischen Biosphäre bedeuten wird - aber das im Zusammenhang mit dem anthropogenen Treibhauseffekt aufzuwerfen ist unsinnig.
 

CAP

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Das höre ich zum ersten Mal.Interessant, wie kommt es denn, dass der CO2-Gehalt abnimmt?
 

Maenander

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Das höre ich zum ersten Mal.Interessant, wie kommt es denn, dass der CO2-Gehalt abnimmt?
Die Ablagerung in Carbonaten spielt eine große Rolle, z.B. bei der Entstehung neuer Gebirge in Form von Calciumcarbonat.

Das geht über die Reaktion
CO2 + CaSiO4 → CaCO3 + SiO2

von "frischem" Gestein in Kontakt mit leicht saurem Wasser.

Aber auch biologische Prozesse spielen eine Rolle (Korallen etc.), und oft genug verschwindet wohl auch biologisches Material aus der Biosphäre und wird irgendwo begraben (z.B. Kohle und Öl), und damit geht das natürlich dem CO2-Kreislauf verloren.

Überhaupt befindet sich ja sehr wenig CO2 in der heutigen Erdatmosphäre im Vergleich zu den Nachbarplaneten, auch wenn man die große Menge im Ozean hinzurechnet. Das liegt wahrscheinlich an der Präsenz von Wasser und Leben.

P.S.: Das ist das, was ich dazu irgendwann mal gelesen habe. Bynaus ist da sicher besser qualifiziert zu antworten ;)
 

Bynaus

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Das Wasser der Ozeane ermöglicht die Karbonatbildung - in den Karbonaten der Erde ist das Äquivalent von etwa 50 bar CO2 gespeichert! Das heisst, würden wir alle Karbonate auflösen, hätten wir auf der Erde Zustände wie auf der Venus. Biologisches Material macht vergleichsweise wenig aus - selbst, wenn wir alles organische Material der Erde zu CO2 verbrennen würden, inklusive aller Erdölvorkommen, würde der CO2-Anteil der Atmosphäre nicht über 1% (oder 0.01 bar) steigen.

Die Abnahme von CO2 in der Atmosphäre hat verschiedene Ursachen: erst einmal die Bildung von Karbonaten und die Lösung im Wasser - das war am Anfang wichtig. Nun wird CO2 in Form von Karbonaten an Subduktionszonen ins Erdinnere befördert - damit der Kreislauf geschlossen ist, muss es also wieder raus. Das geschieht über Vulkane, doch je stärker die Erde auskühlt, desto weniger CO2 speisen diese zurück ins System. Deshalb sinkt insgesamt der CO2-Anteil der Atmosphäre, selbst wenn heute gleichviel Karbonat gebildet wie aufgelöst wird. Es gibt noch andere Faktoren, wie etwa die Temperatur der Ozeane (Lösung von CO2 im Wasser) und Kontinente (Vegetation kann CO2 binden), aber man geht davon aus, dass der CO2-Gehalt der (ungestörten) Atmosphäre immer stärker abnehmen wird und in ca. 200-500 Mio Jahren zuwenig da sein wird, um Pflanzenleben zu ermöglichen - das ist der Anfang vom Ende der irdischen Biosphäre.
 

CAP

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Ich meine, es müsste mich ja eigentlich nicht kümmern, aber ich finde es trotzdem total krass.
Gibt es heute nicht vielleicht schon Pflanzen, die ihren Kohlenstoffbedarf über andere Wege decken?Ich denke da, an sowas wie die Fleischfressenden Pflanzen, welche ihren Stickstoffbedarf über tierisches Eiweis decken?!
Wenn die Pflanzen verschwinden würden, wäre doch alles Leben in Gefahr oder wie seht ihr das?
 

Bynaus

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Das Problem der Pflanzen ist, dass sie ihre Energie vorwiegend aus Photosynthese beziehen: und die hat eben eine relativ geringe Energiedichte, so dass fleischfressende Pflanzen eine Ausnahme bleiben müssen (diese Pflanzen versorgen sich übrigens damit nur mit Mineralien - ihre Struktur wird aus CO2 aus der Luft aufgebaut. Das macht Sinn, denn die Pflanze und der Fangapparat sind wohl beide sehr viel schwerer als die Fliegen und Mücken, die die Pflanze damit fängt - rein von der Massenbilanz her geht es also anders gar nicht auf, als dass die Pflanze ihren Kohlenstoff aus der Luft bezieht).

Wenn die Pflanzen verschwinden, dann verschwindet die primäre Nahrungsquelle für die makroskopischen Lebensformen und damit diese auch. Im Meer wird das Leben noch eine Zeit lang weiter gehen - aber ohne Pflanzen wird der Sauerstoffgehalt sinken. Wärmere Temperaturen verdampfen die Ozeane und schliesslich auch die Karbonate. In dieser Zeit haben nur noch Extremophile Bakterien eine Chance. Interessanterweise ist dieser Verlauf schön spiegelbildlich zur Entstehung und Verbreitung des Lebens auf der Erde.

Was auch interessant ist: bis die Sonne definitiv zum Roten Riesen und dann zum Weissen Zwerg wird, dauert es noch rund 7.8 Mrd Jahre (nicht 5, wie oft gesagt wird). Das heisst, über ihre gesamte Geschichte betrachtet wird die Erde länger lebensfeindlich (+1 Mrd bis +7.8 Mrd) gewesen sein als lebensfreundlich (-4.5 Mrd bis +1 Mrd, sehr grosszügig ausgelegt). Und nur während einem kleinen Bruchteil (<1 Mrd Jahre) ihrer Geschichte wird komplexes, makroskopisches Leben an ihrer Oberfläche möglich gewesen sein.

Siehe auch: http://www.final-frontier.ch/Die_ferne_Zukunft_der_Erde
 

CAP

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Hi,
ich wollte auch garnicht behaupten, dass die fleischfressenden Pflanzen ihren C Bedarf über das tierische Eiweis decken, sondern nur darlegen, dass die Pflanzen einen anderen Weg gefunden haben ihren Stickstoffbedarf bzw Mineralienbedarf zu decken als über die Wurzeln. Darum könnte etwas ähnliches doch auch für C möglich sein.
Da wir im anderen thread beim Thema Kometen waren....gelangt nicht zufällig auch CO2 über Kometen und Meteoriten auf die Erde? Und hat zufällig jemand eine ungefähre Zahl wieviel Material täglich auf die Erde niederrasselt?
Grüße CAP
 
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Bynaus

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Pro Jahr sind es ca. 50000 Tonnen Meteoritenmaterial, hauptsächlich in Form von Staub. Ein Teil davon ist sicher CO2, aber das ist vernachlässigbar gegenüber den Mengen in der Atmosphäre.

Da C ein Hauptelement der Pflanze ist und kein "Spurenelement", dürfte es sehr schwierig sein, es anders zu bekommen als über die Luft. Aber wer weiss - die Wege der Evolution sind unergründlich - vielleicht donnert in der fernen Zukunft ein Tyrannenrhododendron durch die Halbwüsten der sterbenden Erde :D Die Pflanzen müssten aber die Sesshaftigkeit aufgeben und aktiv nach Nahrung jagen - aber wovon soll sich ihre Nahrung ernähren?

"Tiere" kann es, rein energetisch, nur geben, weil sie die durch Pflanzen "gesammelte" (in sogenannte Nährstoffe umgewandelte) Sonnenenergie in konzentrierter Form aufnehmen können - nur deshalb können sie sich überhaupt bewegen (das ist analog zu der Situation, dass es keine rein solarbetriebenen Lastwagen oder Ozeankreuzer geben kann). Die primäre Energiequelle, die Sonnenenergie, ist so diffus, dass sie aufkonzentriert und chemisch zwischengespeichert werden muss, um Tieren Bewegung, Jagen etc zu ermöglichen. Mag sein, dass es andere Formen gibt, das zu tun, als über Pflanzen (nur wie?) - aber DASS die Evolution dann auch tatsächlich diesen Weg (sollte er existieren) beschreiten wird, ist natürlich mehr als fraglich.
 

CAP

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50000 Tonnen pro Jahr? Nicht schlecht, würde mich interessieren wie man auf diese Abschätzung kommt und ob der Wert vor sagen wir hundertmillionen Jahren größer war und wenn ja wieviel und wieder die Frage, wie kommt man auf die Werte :)

Wenn Carbonate frei,also nicht mehr im Wasser liegen, löst sich das CO2 doch wieder raus oder irre ich mich?
Und wenn die Erde abkühlt, es also keine Vulkanausbrüche mehr gibt,welche die Atmosphäre mit CO2 speisen, dann gibt es doch auch keine Subduktionszonen mehr welche das CO2 bzw die Carbonate "verschlingen" ?!
 

_Mars_

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Werden Carbonate erhitzt, entbindet sich das CO2 (langsam).

Kühlere Erde -> mehr CO2 akkumuliert (...und damit unerreichbar)

Wenn Carbonate frei,also nicht mehr im Wasser liegen, löst sich das CO2 doch wieder raus oder irre ich mich?
Aber doch nur die Oberfläche...
selbst wenn du die oberen 10 Meter annimmst, wird wohl nicht viel dabei rauskommen....
Befürchte ich...

Wir müssten CO2 importiern, bis das Gestein gesättigt ist, dann kann es nicht mehr verschwinden ...


50000 Tonnen pro Jahr? Nicht schlecht, würde mich interessieren wie man auf diese Abschätzung kommt und ob der Wert vor sagen wir hundertmillionen Jahren größer war und wenn ja wieviel und wieder die Frage, wie kommt man auf die Werte
Ich nehme an, man hat Objekte beobachtet (Teleskop, satellit, freies Auge), und ihre ungefähre Masse geschätzt. dann hat man geschaut, wieviel verglügt und das berechnet...
 
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