Der game changer für das Standardmodell?

blue.moon

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Mir ist ziemlich klar, Tom, dass meine Äußerung nur eine Momentaufnahme darstellt, die sich im Laufe meines Lebens, ich bin 31, noch ändern wird...
Auch wenn du dich über meinen Faden wunderst, würde ich mich freuen, wenn du dabei bleibst, wie ich schon schrieb, möchte ich den Inhalt von Lopez' Arbeit auf Richtigkeit hin überprüfen und ihr wahrscheinlich später auch schreiben. Warum ist mir dieses Paper so wichtig? Zufall, der Hype, möglich, auch weil sie eine Frau in meinem Alter ist und ich etwas verspätet, gründlich über alle bisher entdeckten LSS und uLSS nachdenken möchte sowie die Ursachen ihre "Größe" verstehen...
...sofern sie überhaupt ZU groß sind bzw. das Standardmodell/Kosmologisches Prinzip in Frage stellen.
 

ralfkannenberg

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Dass arxiv nicht für Leute außerhalb der Community gemacht ist, ist klar; man muss eben sehr vorsichtig sein.
Hallo Tom,

dem stimme ich so nicht zu: ich bin nicht Teil der Community, aber ich ziehe arXiv der Wikipedia bei Weitem vor. Die Wikipedia ist zu manipulierbar und wenn sich einige Trolle - aus welchen Gründen auch immer - sich gegen einen verschworen haben ist es de facto unmöglich, Ungenauigkeiten in der Wikipedia zu korrigieren. Ich habe auch schon Artikel gesehen, die ganz gut waren und schliesslich vom Autor wieder gelöscht wurden, weil irgendein pedantischer Troll auf unwichtigen Details herumgeritten ist (Stichwort "Wikisprech") und ihm die täglichen Diskussionen einfach zu blöd waren. Motto - sollen die Leser der Wikipedia doch dumm bleiben, zumal die ganze Arbeit dort ehrenamtlich ist. Ich persönlich habe mich dieser Meinung inzwischen auch angeschlossen.

Alle diese Probleme hat man auf arXiv nicht. Als erster Einstieg ist die Wikipedia gut, sehr gut ist sie mittlerweile auch, wenn es um Referenzen geht, aber dann besser arXiv und wirklich gute Artikel notfalls auch käuflich erwerben.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

TomS

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@blue.moon -

Die Diskussion an sich ist nicht das Problem, eher deine Idee, einen Thread "game changer für das Standardmodell" an einem einzigen Paper festzumachen.

"Challenges for the standard model" würde jeder unterschreiben.

Schau:
- Inflation ungeklärt
- Dunkle Materie ungeklärt
- großräumige Homogenität und Isotropie inzwischen in gewisser Weise fraglich *)


*) was, ich werde nicht müde, es zu betonen, unnötigerweise über die zunächst sinnvolle Annahme des Kopernikanischen Prinzips "unsere Umgebung bzw. was wir beobachten ist typisch" **) hinausgeht; Homogenität und Isotropie garantieren natürlich das Kopernikanischen Prinzip, aber es gibt keinen einzigen stichhaltigen Grund, Homogenität und Isotropie zu fordern; es ist mathematisch bequem, sonst nichts
**) und das wird oft überzogen dargestellt; die eine Biene fliegt auf Obstbaumblüten, die andere auf eine Blumenwiese; beide sind aber irgendwie typisch
 

TomS

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... und wenn sich einige Trolle - aus welchen Gründen auch immer - sich gegen einen verschworen haben ist es de facto unmöglich, Ungenauigkeiten in der Wikipedia zu korrigieren.
Meine Sicht auf den Physikbereich - ein einmaliger Versuch, ich kam mir vor wie Sisyphos, aber nach langen Anstrengungen blieb der Felsen tatsächlich auf dem Gipfel liegen: zu wenig Experten, und zu viele Spektrum-Leser (o.ä.), die dann meinen, Wikipedia-Artikel schreiben bzw. Inhalte fachlich bewerten zu können. Folge: noch weniger Experten, denn wer tut sich das schon freiwillig an?
 
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blue.moon

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Es geht wie gesagt auch um LSS und uLSS, die ja in Lopez Arbeit zitiert werden. Der Titel ist gründlich misslungen. Schade. Schade auch deshalb, weil ich ihn nach relativ kurzer Zeit nicht mehr ändern könnte. Darum nehme ich das jetzt so hin und werde voraussichtlich morgen kritische Fragen formulieren können…

Natürlich akzeptiere ich, wenn du an der Diskussion nicht teilnehmen magst, du schriebst schon vorher davon, oder wenn niemand partizipiert, wobei ich ja mit Rainer rechne…
 

blue.moon

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Hallo Rainer!

Also…

NICHT H0 im (zeitlich) Early Measurements Universe ist gemeint – sondern um räumlich verschieden gemessene Werte = eben Hubble Tension - Riess‘ umfangreiche Analyse von über 1000 Papers über die Tension im anderen Forum, wurde von Mustafa wie das gesamte Archiv gelöscht – apropos altes Forum, du bist jetzt dort Moderator?

Ich meine, in dem Paper ging es auch um „EARLY Dark Energy (EDE)“ als eine Erklärung für die Tension, die ZEITLICH, NICHT RÄUMLICH zu verstehen ist und die ich (vermutlich) mit den EARLY Measurements im Keating Video verwechselte.

Danke für die Berichtigung. H (und nicht H0) „wird in ferner Zukunft einen Minimalwert zwischen 55 und 60 km/s/Mpc erreichen; er wird nie tiefer fallen.“

Und du: „in ca 127 Mrd. Jahren, wenn nur noch unser Cluster innerhalb der Hubble Sphäre ist.“ o_O WOW!

PS
Was anderes:

Der Titel lässt es nicht vermuten aber die Diskussion der Physiker ist nicht uninteressant…

 

TomS

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Hallo @ralfkannenberg - noch ein Nachsatz zu dem
... [dass arxiv nicht für Leute außerhalb der Community gemacht ist, ist klar; man muss eben sehr vorsichtig sein] stimme ich so nicht zu: ich bin nicht Teil der Community, aber ich ziehe arXiv der Wikipedia bei Weitem vor.
Das ist doch kein Widerspruch.

Ich bin auch nicht mehr Teil der Community, ziehe teilweise arxiv vor, dennoch ist es nicht für mich gemacht, und ich bin deswegen vorsichtig ;)
 

blue.moon

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Was ist denn jetzt passiert? Die gesamten Joclyne Posts gelöscht? Du stellst dich nicht meinen Vorwürfen, Bernhard, meldest dich ab? Gehst Mittagessen? Guten Appetit!
Und weiter gehts mit der Tagesordnung, ja?
Na, dann...
 
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Rainer

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Was aber arxiv.com anbelangt, kann ich den Preprint Server nicht empfehlen,
Man muss wissen, was man da liest. Auch falsche Inhalte können zum Nachdenken und Verstehen anregen. Man darf sowieso nichts blind glauben, was geschrieben steht.

ArXiV ist gut, weil es die aktuellen Arbeiten enthält und dann auch noch kostenlos.
OB der Inhalt richtig ist, ist ja auch bei einem Peer Review nicht garantiert, sort werden halt grobe Fehler aussortiert.
Für mich ist ein Artikel mit oder ohne Peer Review nur so gut, wie ich ihn verstehe oder für glaubwürdig halte. Das muss keine Peer Review sein, Glaubwürdigkeit kann auch anders entstehen.
Außerdem steht bei jedem Artikel in ArXiV, wo er veröffentlicht wurde, oder eben nichts.

die Qualität der Artikel wird nicht erst mühsam im Zuge des langwierigen Peer Reviews verbessert, sondern bereits vorher und vergleichsweise schnell
Das stimmt so nicht, sondern soweit ich das verstehe, ist auf ArXiV die erste eingereichte Version veröffentlicht. Wenn DIESE dann verbessert wird, gibt es auch auf ArXiV meist eine neue Version, manchmal sogar noch nach der Veröffentlichung in der Zeitschrift.

aber ich ziehe arXiv der Wikipedia bei Weitem vor
Das kann man doch überhaupt nicht vergleichen.
Auf ArXiV veröffentlich jeder seine Fantasy, während auf wiki (versucht wird) eine Zusammenfassung des aktuellen Stands der Wissenschaft präsentiert wird, und zwar in einer allgemein verständlichen Sprache.
 
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blue.moon

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Hallo Rainer!

Ich antworte später, zu AM Lopez zurückkehrend.

Vorab, was dein Post anbelangt: würde ich veröffentlichen wollen und es ist mir wirklich wichtig, würde ich es auf Nature probieren, aber den Text auch parallel auf arxiv hochladen, für eine breite Diskussion, für die Menschen, die Naturepapers nicht zahlen wollen, können, was weiß ich.
Sonst - ist das bei mir eine reine Zeit- und Interessenfrage - und auch eingedenk des Veritasium Videos und den über 10 000 Kommentaren - jeder wählt seine Lektüre mit seinem persönlichen Zeit-Management.
Weitere „arxiv Impressionen“ siehe Threadverlauf; ich habe mich ja nicht zu einer arxiv Gegnerin stilisiert, nur kritisch betrachte, was ich lese und warum. Deine Argumente sind richtig – die diesjährigen Artikel Rücknahmen von nature sprechen dafür, dass niemand unfehlbar ist…
 
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Rainer

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NICHT H0 im (zeitlich) Early Measurements Universe ist gemeint – sondern um räumlich verschieden gemessene Werte = eben Hubble Tension
Das kann man so nicht sagen, es geht nicht um räumliche Unterschiede.
WENN beide Messungen richtig sind, dann ist das Modell falsch bzw unvollständig. Übrigens wird in den Rechnungen weder DM noch das Graviton als Teilchenart berücksichtigt.
Räumliche Unterschiede wären nur gegeben, wenn ein Wert wie H° in unterschiedlichen Richtungen unterschiedlich ist.
Die CMB ist sehr homogen, daher scheiden räumliche Unterschiede so gut wie aus, sie müssten dort sichtbar sein.
 
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blue.moon

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@Rainer
...naja, räumliche im Unterschied zu zeitlichen, es sind natürlich verschiedene Messungen mit verschiedenen Weltraumteleskopen bzw. Methoden, die der Tension zugrunde liegen, kurz gesagt und vereinfacht.
Ich finde CMB auch sehr homogen bis auf die Fluktuationen... So verblüfft es mich öfter gelesen zu haben, ich finde auf die Schnelle keine Quelle, komme vielleicht am Wochenende (oder später) darauf zurück, dass CMB relativ homogen/isotrop war, Strukturen GERADE auf größten Skalen es aber vollständiger wären...
Tschüß
 

Rainer

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WENN beide Messungen richtig sind, dann ist das Modell falsch bzw unvollständig.
eigentlich wundert mich das nicht, denn das Graviton findet sich in keiner Rechnung, und die CGB (cosmic graviton background radiation) muss ähnlich aussehen wie die CMB (nur noch viel homogener). Und wenn man den Spin 2 berücksichtigt, muss die Gravitonendichte sogar das Doppelte der Photonendichte ausmachen. Damit ergibt sich Ωg ≈ 2Ωγ und zusammen mit der Neutrinodichte Ωny also Ωr → 4Ωγ anstatt wie bisher knapp 2Ωγ.
Damit ändert sich der vielfach benötigte Parameter ²Ωr um den Faktor ²2

Gravitonen üben allerdings im Gegensatz zu Photonen keinen Druck aus, wg=0, genauso wie DM und Neutrinos sowie Staub.
 
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TomS

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Übrigens wird in den Rechnungen weder DM ... als Teilchenart berücksichtigt.
DM bedeutet m.E., solange nichts anderes gesagt wird, dass es sich um klassische DM, insbs. CDM handelt, die man im Energie-Impuls-Tensor normal modellieren kann, also als Beitrag zu einer klassischen Flüssigkeit. Es gibt Ausnahmen, z.B. fermionic dark matter.

... denn das Graviton findet sich in keiner Rechnung,
Gravitation kann berücksichtigt werden, nämlich als Gravitationswellen; ich weiß nicht, ob das jemand macht.

Das Graviton wäre aber die Quantenkorrektur erster Ordnung zu klassischen Gravitationswellen; diese entsprächen der nullten Ordnung. Natürlich betrachtet niemand Gravitonen, also erste Ordnung.

Die Gravitation trägt nicht zum Energie-Impuls-Tensor bei.

Und wenn man den Spin 2 berücksichtigt ...
Spin 2 wird natürlich automatisch in der Metrik enthalten; bei Berechnungen zu Gravitationswellen (nullte Ordnung) kannst du das explizit sehen.

EDIT: Oder meinst du ein inkohärentes Graviton-Gas, also keine Gravitationswellen?
 
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ralfkannenberg

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Das kann man doch überhaupt nicht vergleichen.
Hallo Rainer,

natürlich nicht, aber im Idealfall würden sie sich ergänzen.

Auf ArXiV veröffentlich jeder seine Fantasy, während auf wiki (versucht wird) eine Zusammenfassung des aktuellen Stands der Wissenschaft präsentiert wird, und zwar in einer allgemein verständlichen Sprache.
Jein: die "Fantasy" auf arXiv ist wenigstens begründet. Ich habe vor Jahren einmal einen Artikel auf der Wikipedia geschrieben, der sich auf Beobachtungen und arXiv-Artikel begründet hat, die aber natürlich aufgrund der Aktualität der Beobachtungen noch in keinem Lehrbuch standen.

Am Ende habe ich den Artikel wieder gelöscht, weil mir die täglichen Diskussionen darüber, was "Theoriefindung" ist und welche Beobachtungen als akzeptabel gelten und welche nicht, schliesslich zu blöd waren. Und wenn Leute aus dem Team, die 7 von 8 Zwergplaneten entdeckt haben - mit anderen Worten: das Team, das mit Ausnahme des vor 94 Jahren entdeckten Pluto alle bekannten Zwergplaneten entdeckt hat, in der deutschen Wikipedia nicht als "akzeptabel" erachtet werden, dann sollen die Wikipedia-Leser meinetwegen wirklich dumm bleiben, da habe ich Besseres zu tun. Von anderen habe ich Ähnliches gehört. Mittlerweile geht es ja so weit, dass Einträge des Minor Planet Center, also der weltweiten Koordiantionsstelle für Kleinplaneten, in der deutschen Wikipedia nicht akzeptiert werden.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Rainer

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ralfkannenberg

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Die überwiegende Anzahl wird wohl nicht nur formal sondern auch wirklich begründet sein.
Hallo Rainer,

als Mathematiker genügt es mir, wenn sie formal begründet sind. Aber ja - das Risiko ist dann natürlich da, dass man einer "willkürlichen Spielerei", d.h. einer realitätsfremden Idee aufgesessen ist.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

ralfkannenberg

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Hallo Tom,

völlig off-topic: ich erinnere mich, dass Du mal im Abenteuer Universum ein Beispiel einer Menge, die überabzählbar zum Kontinuum ist, konstruiert hast, ich glaube das war irgendein Funktionenraum oder so.

Erinnerst Du Dich noch und kannst Du mir evtl. den Link dazu heraussuchen ? Eilt überhaupt nicht.


Besten Dank und freundliche Grüsse, Ralf
 
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