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Roter Mond
Für Mitteleuropäer war der Mond gestern Morgen bereits untergegangen, in den
Vereinigten Staaten aber und in anderen Ländern Nord- und Südamerikas konnte man
am Vormittag unserer Zeit eine eindrucksvolle totale Mondfinsternis beobachten.
Unser heutiges Bild des Tages zeigt den rötlichen Mond von Kalifornien aus.
Eine Mondfinsternis gibt es immer dann, wenn die Erde zwischen Mond und Sonne
gerät und der Schatten der Erde den Mond verdunkelt. Das kann nur passieren,
wenn Sonne, Erde und Mond auf einer Linie liegen - also bei Vollmond. Bei der
Sonnenfinsternis ist es übrigens genau umgekehrt: Hier wirft der Mond einen
Schatten auf die Erde, der Mond muss sich also genau zwischen Erde und Sonne
befinden, was wiederum der Neumondposition entspricht. Da die Mondbahn um die
Erde aber nicht genau in der Ebene verläuft, in der sich die Erde um die Sonne
dreht, kommt es nicht jeden Monat zu einer Sonnen- bzw. Mondfinsternis.
So finster, wie der Begriff "Mondfinsternis" vermuten lässt, ist eine
Mondfinsternis nicht. Dies zeigt auch unser Bild des Tages: Selbst im Maximum
der Verfinsterung ist der Erdbegleiter nicht schwarz oder gar unsichtbar,
sondern eher kupferfarben rötlich, mitunter auch bräunlich. Dieser Farbeindruck
resultiert aus der Lichtstreuung und -filterung des Sonnenlichts in der
Erdatmosphäre, die insbesondere das langwellige, rote Sonnenlicht durchlässt und
Richtung Kernschatten ablenkt, das kurzwelligere Licht dagegen "verschluckt" und
streut. Die Helligkeit des reflektierten Lichts und seine Farbtönung ist auch
ein Maß für die Verschmutzung der irdischen Hochatmosphäre, insbesondere durch
vulkanische Aktivität.
Bild: NASA Ames Research Center/Brian
Day [Quelle]
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